“We are stronger together!” war das Motto der diesjährigen Übung “Dynamic Front 22”. Die multinationale Übung wurde, unter der Leitung des 56th Artillery Command, sowie der U.S. Army Europe and Africa (USAEUR-AF) durchgeführt. Die Übung fand vom 06. Juli, bis zum 24. Juli 2022 auf den Truppenübungsplätzen Grafenwöhr und Hohenfels statt. Beteiligt waren insg. 19 Nationen mit 2.379 Soldaten. 55 Artillerie-Systeme kamen zum Einsatz. Mit 1.800 Soldaten stellte die US Army dabei den größten Anteil. Der US amerikanische Anteil bildete sich aus dem 56th Artillery Command, der 41st Field Artillery Brigade, sowie dem 4th-319th Airborne Field Artillery Regiment. Weitere größere Kontingente kamen aus:
– Deutschland: Artilleriebataillon 131 (Weiden)
– Italien: 8. Feldartillerie-Regiment
– Polen: 2-5 Feldartillerie-Regiment
– Slowakei: 1-54 MLRS Battery
– UK: 26th Royal Artillery Regiment
Teile der 41st FAB verlegten bis zum 20. Juli 2022 auf den TrÜbPl. Hohenfels und trainierten dort. Die anderen Truppenkontingente übten vom 18. Juli bis 23. Juli 2022 auf dem TrÜbPl. Grafenwöhr u.a. den scharfen Schuss.
Die Interoperabilität der internationalen Teilnehmer stand auf allen Ebenen im Fokus. Im Kern ging es um die Human, die Procedural und die Technical Interoperability.
Der Ursprung des 56th Artillery Command geht auf das alte 56th Field Artillery Command als Pershing Missile Headquarter zurück, welches 1991, nach Ende des kalten Krieges, aufgelöst wurde. Das reaktivierte Kommando hat seinen Sitz in Mainz-Kastel. Die neue Aufgabe besteht darin, u.a. multinationale Einsätze zu koordinieren, zu optimieren und zu synchronisieren.
Am 20. Juli 2022 waren dann Journalisten und Fotografen zu einem Pressetag geladen, in dessen Verlauf die Mission, die Technik und ein Artillerie-Schießen auf dem TrÜbPl. Grafenwöhr präsentiert wurden.
Mit seiner Größe und den damit verbundenen Möglichkeiten, bietet der Übungsplatz eine perfekte Grundlage für militärische Übungen dieser Art. Davon abgesehen ist die “Training Area” ein Refugium für Flora und Fauna. Viele Stellen im Übungsplatz bestehen aus augenscheinlich unberührter Natur und muten geradezu idyllisch an.
Den Auftakt für dieses Event, bereitete ein umfassendes Briefing. Anschließend durften die wichtigsten, bei der Übung eingesetzten, Artillerie-Systeme in Augenschein genommen werden. Es bestand darüber hinaus die Möglichkeit, journalistische Fragen an das anwesende militärische Personal zu richten.
Während des nächsten Programmpunkts wurde ein slowakischer Mehrfachraketenwerfer vom Typ “RM 70/85 Modular” vorgestellt. Auch hier war es möglich, Interviews an die übende Truppe zu richten.
Ein erstes optisches und vor allem akustisches Spektakel war dann der Auftritt vom Artilleriebataillon 131 aus Weiden. Drei Panzerhaubitzen 2000 demonstrierten einen Feuerauftrag.
Der nächste Halt war eine Vorführung der britischen Verbündeten. Die Mannschaft eines M270 MLRS demonstrierte die Kalibrierung der sogenannten Rocket Pods.
Höhepunkt war dann der Besuch des “Schwarzen Bergs”. Der dortige Ausblick in 563 Meter Höhe, über das vorgelagerte Tal, bzw. die Impact Area ermöglicht einen sehr guten Überblick über das Gelände. Nicht ohne Grund wurde dort bereits 1926 ein Ziegelstein-Turm, der sogenannte Bleidornturm, für die Beobachtung des Geländes errichtet. Elvis hat sich hier übrigens namentlich verewigt. Mittlerweile wurde der Beobachtungspunkt im Jahr 2001 um einen moderneren und höheren Turm aus Stahl ergänzt. In unmittelbarer Nähe hatten sich dann auch Joint Fire Support Teams (JFST) diverser Nationen eingerichtet. Über Funk waren die jeweiligen Feueraufträge zu hören. Umgehend war das Geschützfeuer von diversen Artillerie-Systemen in der Ferne zu hören. Kurze Zeit später brach in der Mitte des Tals ein kleines Inferno los. In der Impact-Area stiegen diverse, imposante Erdfontänen und in Richtung Himmel. Es bildete sich in kurzer Zeit eine gewaltige Staubwolke, in dem ansonsten sehr pittoresken Tal. Der angenommene Feind wäre diesem Gebiet definitiv vernichtend zerschlagen worden.
Das finale Highlight war der Einsatz von zwei F-15E “Strike Eagle” Jets, die ihre Fähigkeit eindrucksvoll in der Luft unter Beweis stellten und die Impact-Area mitunter im Tiefstflug angriffen.
Zurecht war das Echo der Medienschaffenden einhellig überaus positiv. Das Programm des rund 6 Stunden dauernden Medien-Tages war ein einziges Superlativ und organisatorisch auf allerhöchstem Niveau angesiedelt. Einzig die Temperaturen um 37 Grad Celsius verlangten allen Anwesenden, samt der Übungstruppe einiges ab.
2 Kommentare
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Hallo,
sehr schöne Bilder, welche da gezeigt werden. Der Fürstenweiher ist ziemlich klein geworden! Wie gerne währe ich da als Geschützführer oder VB mit dabeigewesen.
Danke fürs zeigen!
Klaus Siller
Hallo Klaus,
vielen Dank für die netten Worte 🙂 Das war absolut eindrucksvoll, was die Artillerie-Truppe dort in Grafenwöhr gezeigt hat!
Beste Grüße
Sven