Hallo zusammen,

am 18.05.2019 waren meine Frau und ich zum Museumsfest des Kameradschafts- und Freundeskreises der Garnison Mellrichstadt (KFG) in Mellrichstadt. Der KFG hat das ehemalige Stabsgebäude gemietet und betreibt dort das Doku-Zentrum ” Eine Grenzgarnison im Kalten Krieg”. Ich habe die Gelegenheit natürlich gleich für Bilder genutzt.

Einige Anmerkungen vorneweg: Bis auf das Stabsgebäude, den ehem. SAN-Bereich (Privatbesitz) und das ehem. Fahrschulgebäude (hier sitzt eine Firma) macht das gesamte Gelände leider einen sehr, sehr heruntergekommenen Eindruck. So steht beispielsweise die 1. Kompanie seit Jahren ohne Fenster und Dach da und verlottert zusehends. Hier sind angeblich die derzeitigen Eigentumsverhältnisse ungeklärt.

Der Unterkunftsbereich mit den Kompaniegebäuden gehört der Bayerischen Landessiedlung (BLS), nicht der BIMA. Allerdings entfaltet die BLS auch keine große Flexibilität. Man versucht anscheinend nach 13 Jahren immer noch, das Areal als Ganzes zu verkaufen. Die Gebäude der ehem. 5./352, der 6./352 und der FErsKp (ehem. PzJgKp 350), die Anfang der 2000er Jahre noch saniert worden waren, stehen noch. Allerdings haben sich mittlerweile auch hier massive Standschäden gebildet.

Die obere Gebäude-Reihe am Wald, also die ehem. 2./352, die 4./352 und die 3./352 nebst Zuggebäuden sind inzwischen komplett abgerissen.

Im Bereich der Tankstelle und der Sporthalle hat sich ein “Timberjack”-Sportler angesiedelt, der hier auch wohnt. Er betreibt ein Trainingszentrum mit mehreren Hallen und Nebengebäuden und gaaanz viel Holz 😉

Unter den Schleppdächern produziert und lagert der Landkreis NES seine Hackschnitzel. Auch hier ist alles recht unordentlich. Leider. Wenn ich an die Zeit denke, in der hier die Kettenfahrzeuge in Reih und Glied standen – Naja, lassen wir das.

Im T-Bereich haben sich einige Firmen aus der Auto-Tuning-Szene angesiedelt. Hier wimmelt es von Autowracks usw.. Aus lauter Frust habe ich auf Bilder verzichtet.

Gedenkstein am Eingang

Gedenkstein am Eingang der Anlage

"Wache"

Wachsoldat am Eingang zum Museum und meine Wenigkeit

Modell der Kaserne

Modell der Kaserne im Museum

Ruheraum Bunker

Bunker unter dem Stabsgebäude

Bunker

Hier wäre es wahrscheinlich sehr still geworden…

Blick vom Stab

Blick vom Stab hoch zum Unterkunftsbereich

Mannschaftsspeisesaal

Mannschaftsspeisesaal

SanBereich

SanBereich

Blick vom Stab

Eingang Speisesaal – Ohne Worte…

Eingang 1. Kompanie

Eingang 1. Kompanie – Ebenfalls: ohne Worte…

Blick zur 5. Kompanie

Blick zur 5. Kompanie (vom Eingang 1. aus)

5./352

Außenrevier ehem. 5

Eingang zur ehem. 5./352

Eingang zur ehem. 5./352 – Meine “Heimat” – mir blutet das Herz

ExWiese

Blick vom Hinterausgang ehem. 5. über die ExWiese.

Blick Richtung Tankstelle und ehem. 3. Kompanie. Man erkennt das Gebäude vom “Timberjack”

Ehem. 3./352

Ehem. 3./352 – Tja, lieber Tom, mehr ist nicht mehr übrig ;-(

Nordtor

Nordtor und ABC-ÜbRaum

LZL-Container

LZL-Container

Küche/UffzHeim

Hier stand mal die Küche, das Mannschaftsheim und das UffzHeim

Über den Autor: DeltaEcho80

Published On: 04.06.2019|Kategorien: Lost Place|Tags: |
Heeresversuchsanstalt Peenemünde
Dienst in der Bundeswehr in den 60er Jahren

4 Kommentare

  1. J_Waldhelm 4. Juni 2019 um 11:50

    Hallo Dietmar,

    erst einmal Danke für den guten Bericht inklusive den Bildbeschreibungen.
    so wie in Mellrichstadt wird es in vielen Ortebn sein, alte Liegenschaften lassen sich teils schwer in neue Nutzung übertragen und erst gar nicht im ganzen. Wenn man weiß wie es früher aussah und dann den heutigen Zustand sieht, dann hat man ein ungutes Gefühl.

    Grüße

    Jörg

  2. Sven 4. Juni 2019 um 14:32

    Hi Dietmar,

    auch von mir ein großes Dankeschön für den informativen Bericht! Da war die Kaserne 50 Jahre in Betrieb und schon jetzt sieht sie nach 50 Jahren Dornröschenschlaf aus. Immer wieder ernüchternd, wie ehemals gut gepflegte Standorte zu Lost Places werden, die langsam verrotten. Wäre es nicht praktikabel wenn die BW den Standort für den üblichen “einen Euro” zurückkauft und die Anlage wieder in Nutzung nimmt?

    Grüße

    Sven

    • DeltaEcho80 4. Juni 2019 um 15:13

      Hi Sven,

      Danke für das positive Feedback.
      Was deine Frage nach dem Rückkauf anbelangt: Man muss im Hinterkopf haben, dass die Entscheidung, Mellrichstadt zur Garnison zu machen, in den 1960er Jahren eine politische Entscheidung war. Man wollte eine Kaserne in eine recht strukturschwache Gegend setzen.
      Die anderen Standorte in der näheren Umgebung, Hammelburg und Wildflecken, haben bei der momentanen BW-Struktur mehr als genug Kapazitäten. Ich glaube also nicht, dass ein Rückkauf eine Option ist. Mal ganz davon abgesehen, dass die weitere Infrastruktur (Heizhaus, Küche) inzwischen komplett platt gemacht wurde. Ebenso Sportplatz, Schießanlage und Standortübungsplatz.
      Was die ganze Malaise nicht einfacher macht: Es gab mehrere vielversprechende Vermarktungsansätze, die allesamt durch die BLS selbst zunichte gemacht wurden (kzfr. Kaufpreisänderungen etc.).
      Die Stadt Mellrichstadt hat wenigstens den T-Bereich usw. nun als Gewerbegebiet ausgewiesen und siedelt wenigstens in kleinen Schritten Firmen an.

      Leider haben es nach nun 13 Jahren des Leerstandes auch die Vandalen geschafft, in die Gebäude einzudringen und sinnlos ihrer Zerstörungswut freien Lauf zu lassen. Die Polizei fährt regelmäßig durchs Gelände.

  3. TBV 1. Februar 2020 um 19:56

    Hallo Didi,

    habe gerade mal wieder Deine Bilder von Mellrichstadt angesehen. Es ist schon in der Tat ein absolutes Armutszeugnis die Kaserne so verkommen zu lassen….aber was willste da machen…….. für mich hängen immer noch viele positive Erinnerungen dran……die Gebäudlichkeiten von der 3./ Kompanie sind komplett verschwunden, und das Gebäude der 1./ Kompanie sieht auch total heruntergekommen aus….schade um die schöne Kaserne….

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