Auf dem StoÜbPl Bodelsberg befand sich von 1976 bis 1990 das QRA (Quick Reaction Alert) Ochsenhof. Betrieben wurde die Stellung durch das Flugkörpergeschwader 1 aus Landsberg / Lech. Waffensystem war die Pershing-1A mit Atomaren Gefechtsköpfen.

Das QRA hatte zwei Bereiche. Einmal den Unterkunftsbereich mit Führungs- u. Einsatzgruppe, Inst Bereich, Küche u. Wirtschaftsgebäude.

Das Einfahrtstor zum Ochsenhof

Wir betreten den Ochsenhof und Melden uns bei der Wache an.

Wir kommen am Inst Bereich vorbei und …

… blicken auf den Fahrzugabstellplatz

Ständig beobachtet von den Wachsoldaten auf den Türmen welche um das Lager stehen.

Nun gehen wir auf das Unterkunftsgebäude für die Wachmannschaft zu. Es sollen bis zu 240 Soldaten im Lagerbereich gewesen sein.

gehen wir die Front des Untekunftgebäude entlang und gelangen …

… zum Küchen und Wirtschaftsgebäude.

Auf unseren Weg kommen wir am Stomverteil- u. Generatorhaus vorbei.

Und kommen an den Hundezwinger der Diensthunde vorbei. Das Festegebäude war die Hundeküche und Bereitschaftsraum der DHF (Diensthundeführer).

Ein Stück am äußeren Zaun entlang kommen wir …

zum Gebäude der Führungs- u. Einsatzgruppe.

Nun geht es auch schon in den Feuerstellungsbereich. Dieser hatte eine eigene Zufahrt und war mit einem Doppelzaun gesichert.

Hier müssen wir uns erst beim ZKB (Zugangskontrollbereich) auf unsere Zugangsberechtigung überprüfen lassen.

Nach dem wir diese Hürde überwunden haben, bewegen wir uns in den Inneren Bereich. Hier sehen wir die Rückseite des Wachgebäudes. Im Alarmfall konnte die Soldaten unter Schutz heraus und ihre Stellungen beziehen.

Die Soldaten auf dem HKT (Hauptkontrollturm) lassen uns nicht aus den Augen.

Vorbei an der ersten Stellung blicken wir noch einmal zurück …

… auf das Wachgebäude mit dem HKT .

An einer Stellung vorbei gelangen wir dann …

… auf eine Feuerstellung für die Pershing-IA. Es gab insgesamt drei Feuerstellung mit jeweils drei Waffensystemen. Diese hatten den Auftrag, innerhalb von 30 Minuten Feuerbereitschaft hergestellt zu haben.

Die Feuerstellungen waren Verdrahtet, wurden Ausgeleuchtet, hatten einen Muntionbehälter und eine Wartungs- und Montagehalle.

Gesichert wurde die Feuerstellung durch zwei Bunkerstellungen welche Flankieren den gesamten Platz überwachen konnten.

Die Feuerstellungen waren mit einem Wegenetz versehen welche wie ein Spinnennetz aufgebaut war. Um ein Ausspähen von außen zu Verhindern wurde künstliche Wälle aufgebaut

Eine kleine Kuriosität finden wir in der Feuerstellung Bravo. Einen russischen Tankwagen und einen Antennenanhänger der NVA.

Nun endet unser Inspektionrundgang des QRA Ochsenhof auf dem Standortübungsplatz Bodelsberg. Und die Wachmannschaft kann wieder ihrer Routine nachgehen.

MkG KpFw Walter

Über den Autor: KpFw

Ich bin Walter, ein treuer Begleiter von M136. Auch meine erste militärische Tätigkeit war Begleitsoldat. Ich durfte 12 Jahre aktiv in der Bundeswehr dienen. Als Reservist habe ich nun den Spitzendienstgrad der Unteroffizier erreicht, Oberstabsfeldwebel.
Published On: 17.12.2016|Kategorien: Lost Place|Tags: |
Gut Gstör auf dem StoÜbPl Bodelsberg
Lechrainkaserne Landsberg / StOÜbpl Landsberg

13 Kommentare

  1. Sven 18. Dezember 2016 um 13:06

    Moin Walter,

    herzlichen Dank, dass Du uns diesen spannenden Lost Place vorstellst! Diese Stellungen waren mit Sicherheit Primärziel vom Feind. ABC-Waffen erzeugen immer ein mulmiges Gefühl. Der bekannte Ausspruch: “Wer zuerst schießt, stirbt als Zweiter” trifft es schon sehr gut. Nichtsdestotrotz erzeugen solche Liegenschaften ein Gänsehautgefühl, wenn man an die damalige Zeit denkt. Alarmübungen. Flutlicht in den Nachtstunden, reges Treiben und Patrouillen. Sicherheit wie in Fort Knox und das war auch gut so…

    Viele Grüße

    Sven

  2. Alexander Hörber 19. Dezember 2016 um 09:25

    Servus Walter,

    Von mir auch ein Danke alte Liegenschaften der Bundeswehr haben schon eine besondere stimmung!!! Wenn sie aus dem Kalten Krieg sind noch viel mehr…….dein Beitrag ist schon beeindruckend und ich Glaube das man sich das garnicht vorstellen kann wie es dort zugegangen wäre wenn aus Übung ernst geworden wäre…..

    Gruß Alexander

  3. J_Waldhelm 20. Dezember 2016 um 18:37

    Hallo Walter,

    ein in einer Geschichte verpackter Rundgang! Hierdurch wird der “Lost Place” wieder lebendig.
    Danke!

    Gruß

    Jörg

  4. 4.FKG1 5. Juli 2017 um 07:06

    War beim 4.FKG 1 als Wäscheverwalter in der QRA. Mußte die Bettwäsche für alle ausgeben.
    Dienstkleidung zur Reinigung haben wir auch angenommen.
    Desweiteren war ich als Läufer eingeteilt. Ich mußte die Wachsoldaten aufwecken.
    Immer eine Viertelstunde vor Schichtbeginn. Einmal hatte der Busfahrer einen Wachsoldaten mitten auf der Fahrt
    aussteigen lassen, weil dieser im Bus geraucht hat. Er hat mordsmäßig Ärger bekommen.
    Um in der QRA in den Innenbereich zu kommen, mußte man vorher beim S2 in der Saaburgkaserne einen
    Sperrzonenausweis mit Lichtbild abholen.
    Weiteres das nächste Mal

    Werner

  5. KpFw 9. Juli 2017 um 23:10

    Servus Werner, erstmal Willkommen hier im Forum. Danke für deinen Kommentar, ist immer wieder schön und auch Spannend von jemanden zu lesen welcher dabei war und es erlebte. Ich freue mich auf weitere Ausführungen.
    Gruß Walter

  6. 4.FKG1 11. Juli 2017 um 15:53

    Was auch nicht so gut war, du durftest als einfacher Soldat auf der Übung keinen Alkohol trinken, die Offiziere
    haben aber im Spießkoffer gesoffen wie die Löcher .
    Ein Soldat von der Mannschaft arbeitete dort drinnen als Bedienung/Schankkellner.
    Er fiel vor lauter Rausch fast die Hecktreppe hinunter.
    Eine Übung lautete auch TAC EVAL 2., dabei mußte der 2.FK. Zug unter ABC- Schutz die Stellung abbauen.
    Wir wurden auch Alle von Schiedsrichtern kontrolliert.
    Ein anderes mal mehr.

    Werrner

    • Willi 18. September 2020 um 19:56

      Hallo Werner,
      ich war in der 2. Staffel bis 03/1986 bei uns war es auch nicht anders auf den übungen haben die offiziere gesoffen wie die löcher. aber unser zugführer kam mal zu uns ins zelt, und meinte lallend, einen schönen abend noch, und unser gepäck würde nicht kontrolliert. dann haben wir auch ein paar biere getrunken

  7. Armin 19. Januar 2018 um 19:09

    Hallo Walter,
    der Rundgang durch die QRA Stellung Ochsenhof ist schön gemacht und ich konnte mal wieder nach langer Zeit durch die QRA wandern. Da hat sich ja so manches geändert denn zu meiner Zeit(1984-1985) gab es keine Hundezwinger auch keine Bunker,Munbehälter und Wartungshalle auf den Patts. Noch ein Wort zu den Unterkunftsgebäude das große Gebäude war für die Soldaten der BW das kleinere für die US Army. Habe ein paar Bilder von der QRA nicht viele war ja verboten Fotos zu machen.Ich war im 1.FKG 1 SICHZUG. also direkt vor Ort.
    Würde gerne mal wieder real vorbeischauen ob es da eine Möglichkeit gibt.

    lG Armin

  8. KpFw 23. Januar 2018 um 18:58

    Servus Armin,

    dann bist du ja ein Insider, würde mich freuen wenn du was vom Alltag und dem Auftrag in QRA erzählen könntest. Noch besser mit den Bildern die du hast.
    Da das QRA auf dem Übungsplatz Bodelsberg liegt ist das Militärisches Gebiet. Und auch wieder gut beübt. Doch wenn du dich noch bissl Auskennst, dann weist ja auch das hinten beim Lager die Grenze ist und eine Zufahrt, zwar mit Schranke, doch man kommt ziemlich nah ran. Das Lager selbst ist jedoch komplett zu und versperrt. Ich hatte das Glück dort auf Übung zu sein und konnte mir den Schlüssel ausleihen.
    Gruß Walter.

    • Armin 27. Januar 2018 um 17:01

      Hi Walter,

      ja das bin ich wohl, besser wäre es sich in der QRA zu treffen um dort zu erzählen denn da hat sich ja so einiges geändert.
      Denn so wie es aussieht fehlen da ein paar Wachtürme, es waren Acht Türme und auf dem Wachlokal war von den Amerikanern ein riesiges Horn für deren Alarme. Ich habe im Netz Bilder von der QRA gefunden so wie meine. Zum Alltag schreibe ich später etwas vorerst hier einen Links wo es Infos aus erster Hand gibt und einen Zweiten wo es die Bilder gibt. 1.Link http://www.tradgem-fkg1.de 2. Link http://www.flickr.com/photos/11926286@N04/2549932829/ Vieleicht kann man ja über die STOV Kempten den Schlüssel bekommen oder eine Art Reservistentreffen in der QRA für Interessenten da würd ich sogar den Erklärbär machen.

      l G Armin

  9. hg der reserve 26. Juli 2019 um 12:11

    morgen zusammen, ich war in L/L stationiert und war ca dreimal jeweils für eine woche im ochsenhof, unsere aufgabe war es fahrzeuge zu betanken, ebenso nach einer übung das waffensystem….POL nennte es sich zu dieser zeit…1981…..man wie die zeit vergeht….wir waren ja ein fahrender verband….und diese stellung diente zur abschreckung….

    grüß vom hg der reserve

  10. Willi 18. September 2020 um 19:50

    Hallo Walter,
    schön das ich die seite gefunden habe. Erst die letzten tage dachte ich, was ist wohl aus der QRA Ochsenhof geworden. Als ich die Bilder angesehen habe lief es mir eiskalt den rücken runter. Ich war von April 1985 bis März 1986 sehr oft in der Stellung um Wache zu schieben. Zur frage wie der Alltag ausgesehen hat, zusammen gefasst es war ganz schön stressig. wenn genug personal da war wurde die wache 2/8 geschoben, das heisst 2 stunden wache und dann 8 stunden frei, rund um die uhr. Aber nicht soo frei wie ihr jetzt denkt, da waren immer wieder mal alarme, tagsüber und auch nachts. wenn der alarm runterging mussten alle im keller des manschaftsgebäudes antreten, egal was du gerade getan hast, (essen, duschen, schlafen) natürlich voll aufgerödelt. wir hatten immer 100 schuss am mann. und die 2 soldaten die zuletzt im keller waren, wurden eingeteilt als mg1 und mg2 , kein leichter job. da waren auch mal aussensicherungen angesagt, also die komplette stellung von aussen rundum sichern. wenn irgendwo ein anschlag verübt worden ist oder politisch gerade was los war, das haben wir natürlich in der QRA schon gemerkt, da kamen immer wieder ansagen von oben, und kontrollen ob auch jeder seinen wachposten richtig ausfüllte. wenn wenig personal verfügbar war, wurden auch mal wachschichten 2/6 geschoben, im extremfall 2/4 .ist schon eine grosse belastung rund um die uhr wache zu schieben und eine woche kommst du aus der stellung nicht mehr raus. da gab es schon mal bei einigen den lagerkoller. das war schon erschreckend wenn kameraden die du gut gekannt hast, sich plotzlich verändern, und du weisst nicht ob sie durchdrehen oder nicht, (und jeder hat die 100 schuss am mann) ich meine in memmingen hat sich einer mal erschossen weil er es nicht mehr ausgehalten hat, und in der QRA meine ich auch, aber das war vor meiner zeit. ich weiss noch im winter wars schön kalt da oben, da gab es auch mal 28 grad minus. da mussten wir dann nur eine stunde stehen auf den patts. die besten wachposten waren die türme, sommer wie winter. auf den patts wo die pershings standen, haben deutsche und amis gemeinsam wache gestanden, wenn man bei den amis “standen” sagen konnte. die sind auch mal mit ihren super warmen klamotten in den schnee gelegen und haben geschlafen. auf den patts sind ständig grosse stromaggregate gelaufen die sehr laut waren, um immer einsatzbereit zu sein. wir waren immer eine woche in der QRA dann hatten wir eine woche frei, dann ging es mit kasernendienst weiter. die kaserne war in landsberg, aber da hatten wir nichts zu tun, so lagen wir im bett oder haben karten gespielt bis endlich feierabend war. das hätte im märz 1986 auch keiner gedacht das ende des jahres dort keine Pershings mehr stehen würden. ein kumpel von mir, war nach 1986 beim bund und musste die leere stellung bewachen, da gings dann schon lockerer zu als bei uns, die sind mittags zum essen ins nächste dorf gefahren, was hätte ich dafür gegeben mal raus zu kommen. aber ich hab es auch überlebt, wie so viel sachen danach auch noch 🙂

    • Sven 19. September 2020 um 08:42

      Vielen Dank für die eindrückliche Schilderung der damaligen Gegebenheiten! Hochspannend!!!

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