Bold Guard 74

  • 10.09.1974 bis 13.09.1974
  • Flensburg, Grenze, Husum, Heide, Itzehoe, Ahrensburg, Bergedorf, Elbe, Elbe- Travekanal, Bad Schwartau, Süsel, Wesseker See, Ostseeküste, Kiel, Schleswig
  • 40.200 Soldaten, 8.000 Rad- und 2.500 Kettenfahrzeuge
  • FTX
  • BRD, UK, DK, USA
  • LANDJUT (Übungsleitung)

Einheiten:

Blau:
6. (GE) Panzergrenadierdivision
– 2 Brigaden
(DK) Jyske Division m. 2 Brig. und Stab
HSK 13 (GE)
24. (UK) Airmobile Brigade
16. (UK) Fallschirmjägerbrigade
Territorialkommando (Schleswig- Holstein)
Versorgungskommando 600
294. (US) Field Artillery Battailon

Orange:
3. (GE) Panzerdivision
– Stab
– zwei Brigaden
Teile 6. (GE) Panzergrenadierdivision

Ohne feste Zuordnung: 
BRD, UK, und DK Fliegerverbände und amphibische Transportgruppe

Schiedsrichterdienst:
1. (GE) Korps, Territorialkdo. (Schl. Holst.)
dänisches EK
3. (UK) UKMF

Ballungsraum:
Flintbek, Hademarschen, Kellinghusen, Schmalfeld, Bad Segeberg, Damsdorf

Aufmarsch: 06.09. bis 09.09.1974 (einzelne UK Verbände ab 02.09.)
Rückmarsch:14.09. bis 20.09.1974

Soldaten: 40.200
– BRD: 26.000
– UK: 7.000
– DK: 7.000
– USA: 200
Radfahrzeuge: 8.000
Kettenfahrzeuge: 2.500
Hubschrauber: 60
Jets: 100

Luftlandungen:
– 10.09. gegen 04:45 Uhr bei Rendswuhren (Kreis Segeberg): 800 Soldaten der 16. (UK) Fallschirmjägerbrig. Start in Südengland. Ergebnis: 6 Verletzte, 25 Fallschirmspringer müßen aus Bäumen geholt werden
– 11.09. gegen 21:00 Uhr bei Sehestedt und Bovenau: 600 Soldaten der 16. (UK) Fallschirmjägerbrig. mit 36 C–130K Hercules Trsp.- Maschinen. Start in Südengland. Es herrscht völlige Dunkelheit. Dabei landen 9 Fallschirmspringer im Nord- Ostsee- Kanal. 3 Soldaten werden gerettet. 6 Soldaten ertrinken im Kanal!!!

Amphibische Landung:
– 12.09. am Weißenhäuser Strand (Hohwachter Bucht) (Panzergrenadierbataillon 182 u. eine Kp. Panzerbataillon 183) mit 17 M48A2, 34 Marder und sechs M113 Mörsertrg.

Besonderheiten:
– Bis dahin größte Volltruppenübung seit dem 2. Weltkrieg in diesem Bereich.
– “Bold Guard” bedeutet übersetzt “Kühne Wacht”.
– Es wurden 360 Einsätze von den Luftstreitkräften geflogen.
– 6 Soldaten starben im NOK!!! Bei Verkehrsunfällen gab es 9 Tote und 36 Schwerverletzte
– Flurschäden: Schäden in Höhe von 6,5 Millionen DM

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3 Kommentare

  1. Spaeher1970 20. Juni 2019 um 15:38

    Bold Guard!

    Im Rahmen der 3.PzDiv.waren wir aus Lüneburg(Stab) auch mit dabei.Schon das Beziehen der Ausgangsstellungen im Norden war eine Herausforderung aber auch etwas Neues.Kamen wir mal aus unseren angestammten Gebiet Lüneburg,Munster und Bergen heraus.Man möge mir verzeihen,das ich einige Daten und Orte nicht mehr zusammenbringe,dem Alter geschuldet.
    Eines weiß ich aber noch bestimmt,als wäre es heute passiert.Unser Spähzug hatte mit Hotchkiss aufgeklärt und lag zur Pause im Verfügungsraum.Ich bekam etwas später den Auftrag,mit dem Munga und Kraftfahrer aufzuklären,es ging um feindliche Panzerbewegungen.Spätnachmittags ging es los,es war eine lange Strecke,Funksprüche mußten über Relaisstationen weitergeleitet werden.Irgendwann hörten wir beide Panzerlärm,mit dem Munga in die Büsche.Eine feindliche Kompanie Kanonenjagdpanzer.Bei einem Technischen Halt derer langsam in die Kolonne einfädeln und mitfahren.Melden und Fahren.Was mich aber stutzig machte,jedesmal wenn ich aus der Kolonne ausscheren wollte,blockierte mich der vor uns fahrende KJPz..Beim 3.Mal kam ich drauf,warum,hinten am Munga war unser Rotes Kreuz,dieses hatte der hintedr uns fahrende Panzer bemerkt und dem vor uns fahrenden gemeldet.Wieder Halt,ich zog meine Pistole denn ich wußte was nun passieren würde.Tatsächlich ging die Tür auf und ein Soldat mit G 3 stand neben dem Munga.Ich schoß und befahl meinem Fahrer,los,links an der Kolonne vorbei.Es klappte.
    Wir schlichen weiter,es wurde dunkel,auf einem Bauernhof.Nach kurzer Zeit kam die vermutete feindliche Panzerkolonne M 48.Gemeldet und uns abgemeldet aus dem Funkkreis.Getarnt und ganz hinten auf einer Wiese versteckt.Frühmorgens wollten wir weiter ,ging nicht,der ganze Bauernhof voll von Grenadieren,jetzt Ruhe bewahren und abwarten.Gott sei Dank wurden wir nicht bemerkt.Am Mittag rückten die feindlichen Grenis ab und wir auch.
    Mein Fahrer sagte:Stuffz,das war das Beste auf unserer Übung.Zurück im Verfügungsraum hat unsere Beobachtung die Lage komplett verändert.Sonderlob und Pause.

  2. Spaeher1970 20. Juni 2019 um 15:40

    Sorry,die Taste war zu schnell.Das war Bold Guard 1973.

  3. Sven 22. Juni 2019 um 13:59

    eine wunderbare Anekdote! Das Abenteuer war ja fast filmreif 🙂 Herzlichen Dank für diese herrliche Schilderung!!!
    Die Bold Guard Übungen fanden übrigens nur alle vier Jahre statt! Evtl. lief 1973 noch eine andere Übung in diesem Bereich?!?

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