White Rhino 89
- 18.09.1989 bis 22.09.1989
- Münster, Kassel, Arnsberg, Göttingen, Nordheim, Unna, Paderborn
- 11.500 Soldaten, 2.200 Rad- und 1.132 Kettenfahrzeuge
- FTX, GB
- 1. (UK) Armoured Division (Verden)
Ballungsraum:
Weikede, Berge, Hoinkhausen, Rüthen, Menzel, Effeln, Drewer, Arolsen, Trendelburg, Marsberg, Warburg, Hofgeismar, Korbach, Wolfhagen, westl. v. Göttingen, Drensteinfurt, Ahlen, Beckum, Lippstadt, Geseke, Münden
Soldaten: 11.500
Radfahrzeuge: 2.200
Kettenfahrzeuge: 1.132
– sonstige Kettenfahrzeuge: 937
– Kampfpanzer: 237
Hubschrauber: 35
Besonderheiten:
– Die Übung wurde durch die Verteidigungsminister Stoltenberg und King besucht
– Die Übung wurde durch die 2. ATAF unterstützt
– Die Schadenskontrollstelle war in Rüthen untergebracht
Archiv Michael Neumann
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Zwei Monate vor dem Fall des Eisernen Vorhanges zogen – wie in jedem Herbst – Streitkräfte beiderseits der innerdeutschen Grenze ins Manöver. Seitens der NATO gab es zwischen Hamburg und München eine Reihe von freilaufenden Truppenübungen. In dem Verteidigungsabschnitt der britischen Rheinarmee fanden im September 1989 zeitgleich zwei bedeutende Übungen statt:
„Key Flight“ und „White Rhino“. Die Leitungstruppe von „Key Flight“ hatte ihr HQ in der Yorck-Kaserne in Stadtoldendorf aufgeschlagen. Die Manöverleitung von „White Rhino“ war in Rüthen / Westfalen untergezogen. Das Pressezentrum für beide Übungen befand sich in Derental am westlichen Sollingrand.
Das Übungsgebiet von „Key Flight“ wurde im Norden auf einer Linie südlich von Osnabrück – Minden – Hannover und Salzgitter begrenzt. Im Osten verlief die Linie zwischen Salzgitter – Goslar und Osterrode. Die südliche Übungsgrenze wurde zwischen Northeim – Höxter – Brakel – Paderborn und Gütersloh gezogen. Der westliche Bereich wurde durch die Städte Gütersloh und Osnabrück eingegrenzt. Die Übungsschwerpunkte lagen im Bereich Hildesheim – Springe – Hameln – Bad Pyrmont und Alfeld.
Das Übungsgeschehen von „White Rhino“ erstreckte sich in einem ca. 200 km langen und 40 km breiten Streifen zwischen Unna und Göttingen. Die Bewegung und Entfaltung fand hauptsächlich nördlich der BAB 44 statt. Offene Panzergefechte gab es in der Warburger Börde zwischen Willebadessen und Trendelburg.
Wir, Michael Neumann und ich, hatten eine Einladung zum Besuch der Manöver erhalten und vor Ort hatten wir die Qual der Wahl: Fahren wir nach NRW zu “White Rhino” oder zurück ins südliche Niedersachsen zu “Keyflight”. Aufgrund der räumlichen Nähe hatten wir uns für “Keyflight” entschieden. Am Abend wurden Pressefotos herumgereicht und wir konnten uns daran bedienen. So kamen wir zu den hier gezeigten s/w-Fotos von “White Rhino”. Wir hörten die Geschichten von offenen Panzerschlachten im Bereich Warburg – Willebadessen und merkten, was wir verpasst hatten. Eine freilaufende Übung diesen Ausmaßes fand seit dem niemehr in Deutschland statt.
Eckhard, Du hast die damaligen Abläufe wieder optimal zusammengefasst! Deine Kommentare sind jedes Mal auf das Neue eine lupenreine Bereicherung für das Kompendium. Tausend Dank, dass Du Dir so viel Mühe bereitest! Auch an dieser Stelle nochmal meine Erinnerungen an damals: White Rhino war für mich damals leider unerreichbar. Wir haben hier im LK Peine zumindest im südlichen Teil des Landkreises, die Ausläufer von Keyflight mitbekommen. Hier ist ganz gut was durchgekommen. Allerdings wurde auch relativ schnell Richtung Hildesheim verlegt, so dass man bei der Suche zwar viele Spuren der Challi’s finden konnte, die Fahrzeuge selbst, aber längst weitergezogen waren. Mit diesen Übungen endeten dann ja auch die bekannten Großübungen der Briten. Wenn man die Zeitungsartikel zu “White Rhino” liest wird schon klar, dass die Zeit für ein Umdenken gekommen war. Die Bevölkerung ist ja ganz schön auf die Barrikaden gestiegen…