Bellende Meute 83

  • 03.09.1983 bis 10.09.1983
  • Wolfsburg, Königslutter, Goslar, Osterode, Northeim, Beverungen, Blomberg, Rinteln, Pattensen, Lehrte, Gifhorn
  • 8.000 Soldaten, 1.900 Rad- und 620 Kettenfahrzeuge
  • FTX, BRD
  • 1. (GE) Panzerdivision – Übungsleitung

Einheiten:

  • diverse Divisionstruppen für beide Parteien

Blau:
Panzerbrigade 2 (Braunschweig)
– Panzerbataillon 21 (gekadert mit einer Panzergrenadierkompanie)
– Panzergrenadierbataillon 22
– Panzerbataillon 23
– Panzerbataillon 24

Rot:
Panzerbrigade 3 (Langendamm/ Nienburg)
– Panzerbataillon 33 (Luttmersen)
– Panzerbataillon 34 (Nienburg-Langendamm)

Leitungs- und Schiedsrichterdienst:
Panzergrenadierbrigade 1 (Hildesheim)

Ballungsraum:
Northeim, Holzminden, Hameln, Ottensteiner Hochebene, Grohnde, Elze, Bodenwerder, Einbeck, Dassel, Coppenbrügge

Manöverzentrale:
Stadtoldendorf (Yorck Kaserne)

Brückenschläge:
– Weser bei Grave
– Weser bei Brevörde
– Weser in Holzminden

Besonderheiten:
– Erste Übung mit dem neuen Leopard 2A4
– Es wurden 30 Hubschrauber eingesetzt
– Die Übung begann in der Nacht zum Montag mit der Alarmierung der Einheiten
– Rot griff aus Richtung Südosten an mehreren Stellen über die Weser an
– Teilweise wurde die Weser aufgrund der niedrigen Pegelstände durchwatet
– Es wurden täglich ca. 30 Kampfflugzeuge eingesetzt
– Die Übung wurde von insgesamt 46 Militärattaches besucht

Projekt Details

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Ein Kommentar

  1. Free Lion 21. November 2017 um 16:53

    Geografische Schwerpunkte der Übung waren das Einbecker Becken, der Weserabschnitt zwischen Bodenwerder und Hameln sowie die Otternsteiner Hochebene. Die Übungsplanung sah vor, dass „rote“ Truppen, dargestellt von der PzBrig 3, aus dem Harzvorland einen Vorstoß in nordwestlicher Richtung mit dem Ziel, die Weser zu überschreiten, unternimmt. Die „blaue“ PzBrig 2 richtete im Einbecker Becken sowie am östlichen Solligrand umfangreiche Verteidigungspositionen einschließlich Minensperren ein.
    Am Samstag, 02.09. kamen die ersten Einheiten im Einbecker Becken an. Die neuen Leo 2A4 des PzBtl 23 bezogen in den Ortschaften beiderseits des Flüsschens Ilme Abwehrstellungen. Von den Höhenzügen Ahlsburg im Süden sowie Elfas im Norden wurden über rd. 12 km Länge Minengürtel verlegt. Das ArtReg übernahm vorher ausgemessene Stellungen im Bereich des StoÜpl Stadtoldendorf. Die Flugabwehr positionierte sich mit ihren Geparden und Rolands auf den Hügeln des Einbecker Beckens. Bereits am Sonntag führte das auf „roter“ Seite eingesetzte PzAufklBtl 1 mit ihren Luchsen erste Aufklärungsfahrten durch. „Blau“ unternahm keine Vorstöße und harrte in den gut eingerichteten Verteidigungspositionen aus. Am Montag um 0400 erfolgte der Angriff von „Rot“. Da der Leineabschnitt nicht zur Verteidigung vorbereitet wurde, konnte „Rot“ bei Salzderhelden und Northeim die Leine ungehindert überschreiten. Der zügige Vorstoß wurde durch den mitten durch das Einbecker Becken gelegte Minengürtel gestoppt. Erste Feindberührung gab es in den Ortschaften Kohnsen, Holtensen und Dassensen. Gegen Mittag konnte der Minengürtel bei Dassensen erfolgreich durchbrochen werden. Gleichzeitig haben Teile der PzAufklärer die Minensperre umgangen und sind durch den Wald in Richtung Hoppensen vorgerückt. Allerdings wurde in Wellersen die Brücke über den Bachlauf der Dieße gesprengt, so dass Pioniere mit ihren Bibern an zwei Stellen Behelfsbrücken errichten mussten…

    …Im Bereich Markoldendorf und Amelsen hatte das PzGrenBtl 22 Abwehrstellungen bezogen, die vom PzGrenBtl 32 gemeinsam mit dem PzBtl 33 angegriffen wurden. Beim Vormarsch hätte ein Leo 2A4 beinahe meinen PKW Matra Rancho plattgefahren. Ich hatte mein Auto auf einem Feldweg geparkt. Der Leo befand sich mit geschlossenen Luken im Angriffsmodus, er fuhr an meinem Auto vorbei in einen Hohlweg. Vor ihm versperrte ein Marder den Weg. Aus der Deckung gab der Leo einen Schuss ab und fuhr sofort rückwärts direkt auf mein Auto zu. Ich sprang in mein Auto, startete den Motor und fuhr ebenfalls schnell rückwärts. Der Leo kam immer näher heran, bei dem akuten Gefechtslärm nützte Hupen gar nichts. Der Leo hatte jetzt den Hohlweg verlassen und gab im Fahren einen weiteren Schuss ab. Anschließend zog der Fahrer nach rechts und fuhr haarscharf an meinem Auto vorbei, der Leo stoppte und fuhr rechts versetzt wieder nach vorn auf eine Buschgruppe zu. Das war für mich und meine Auto eine äußerst knappe Angelegenheit; übrigens die einzige brenzlige Situation, die ich während meiner diversen Manöverbesuche zu überstehen hatte.

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