Key Flight 89
- 01.09.1989 bis 29.09.1989
- Schladen, Salzgitter, Hildesheim, Hannover, Bad Nenndorf, Hameln, Holzminden
- 10.600 Soldaten, 1.800 Rad- und 864 Kettenfahrzeuge
- FTX, UK
- 20. (UK) Armoured Brigade
- 10.600 Soldaten
Potent Gauntlet
Vorübung der 20. (UK) Armoured Brigade, 11.09. bis 21.09.1989
Gryphons Gallop
Vorübung der 24th (UK) Airmobile Brigade, 09.09. bis 20.09.1989
Moon Tide
CPX der 24. Airmobile Brigade (300 Soldaten mit 100 Radfahrzeugen , 21.09. bis 22.09.1989
Flying Key
Hauptgefechtsübung beider Brigaden, 24.09. bis 29.09.1989
Aufmarsch: 01.09. bis 08.09.1989 (24th (UK) Airmobile Brigade im Sennelager)
Rückverlegung: 29.09. bis 30.09.1989
Soldaten: 10.600
Radfahrzeuge: 1.800
Kettenfahrzeuge: 864 (insg.)
– Kampfpanzer: 150
Hubschrauber: 85 (davon 25 schwere Transporthubschrauber)
Potent Gauntlet
Vorübung der 20. (UK) Armoured Brigade
Aufmarsch: 10. und 11.11.1989
Kernübungszeit: 11.09.1989 bis 21.09.1989
Aufmarschgebiet:
Nordstemmen, Elze
Ballungsraum:
Holle, Bad Gandersheim, Bockenem, Nordstemmen, Hildesheim, Einbeck, Eldagsen, Gronau, Pattensen, Benigsen, Hainberg, Hüpede
Soldaten: 7.600
Radfahrzeuge: 1.500
Kettenfahrzeuge: 900 (insgesamt)
– Kampfpanzer: 150
Hubschrauber: 25
Blau:
20. (UK) Armoured Brigade
5th Battalion, The Queens Regiment (TA)
Rot:
Teile, 4th (UK) Armoured Brigade (Münster)
– The 17th/21st Lancers (Challenger)
– 1st Battalion, Grenadier Guards (Warrior)
Sonstige:
28th Amphibious Engineer Regiment (M2 Amphibie)
Übunsphasen:
– 1. Phase (10.09. bis 11.09.): Aufmarsch. Die 20th Armoured Brigade im Raum Elze, die 4th Armoured Brigade (Rot) mit 40 KPz und 80 Kettenfz. im Raum Goslar u. südl. Seesen)
– 2. Phase (12.09.): Rot rückt auf drei Achsen Richtung A7 (westl.), grobe Angriffsrichtung südl. Hildesheim vor
– 3. Phase (12.09. bis 14.09.): Rot rückt weiter westwärts vor. Alle Gefechte finden ostwärts der Leine statt
– 4. Phase (14.09. bis 15.09.): Rot überquert die Leine nördl. Elze. Blau leitet Gegenangriff ein und überquert ebenfalls die Leine
– 5. Phase (15.09. bis 17.09.): Nachdem Rot geschlagen ist, überquert die 20th Armoured Brigade an zwei Stellen die Weser bei Hameln (nördl. und südl.) und bezieht einen Verfügungsraum südl. der B1
– 6. Phase (17.09. bis 19.09.): Nachts überquert Rot die Weser bei Grohnde um Verteidigungsstellungen zwischen der B240 und der Leine einzunehmen. Anschließend wird nach Norden verlegt
– 7. Phase (19.09. bis 19.09.): Blau sammelt sich ostwärts von Springe und führt einen Angriff in die Flanke von Rot aus
– 8. Phase (19.09. bis 20.09.): Nachdem Rot bei Pattensen geschlagen wurde, sammelt sich Blau zur Verlegung in das Vorholzer Gebiet. Nach 17:00 Uhr werden zwei Inf. Btl. per Hubschrauber in die Hainberge verlegt
– 9. Phase (20.09. bis 21.09.): Blau hat die Aufgabe Rot in den Hainbergen zu zerschlagen. Danach verlegt Blau per Straßenmarsch auf den StÜbPl. Himmelsthür bei Hildesheim
Brückenschläge:
– Leine bei Burgstemmen mittels Bailey Bridge (Blau)
– Leine bei Burgstemmen mittels M2D Amphibie durch das 28th Amphibious Engineer Regiment (Blau)
– Leine bei Schulenburg durch das 32nd Armored Engineer Regiment (Rot) mittels Chieftain AVLB
– Weser bei Hameln (nördl. und südl. an zwei Stellen) mittels M2D Amphibie durch das 28th Amphibious Engineer Regiment (Blau)
– Weser bei Grohnde mittels M2D Amphibie durch das 28th Amphibious Engineer Regiment (Blau, am 17.09. und 18.09.)
Besonderheiten:
– Vorbereitungsübung der 20. Armoured Brigade
– Im Vorfeld der Übung übte die Brigade auf den roten Flächen und verlegte per Straßenmarsch in das Übungsgebiet (u.a. über die A7)
– Die Übung bestand aus neun Phasen
– Die Kettenfahrzeuge wurden auf den Bahnhöfen in Benigsen, sowie Springe entladen
– Die “rote” Übungspartei wagte einen breitfllächichigen Angriff Richtung Deister und Süntel. Als Ausgangslinie diente die Bundesstrasse 3 zwischen Pattensen und Elze.
– Nach dem Ende dieser Teilübung wurden die Einheiten der 20. (UK) Armoured Brigadeauf dem StÜbPl. Himmelsthür bei Hildesheim zusammengezogen
Gryphons Gallop
Vorübung der 24th (UK) Airmobile Brigade
Einheiten:
24. (UK) Airmobile Brigade (Catterick, GB)
– 3rd Battalion, The Light Infantry (übte im Raum Northeim, Osterode)
– 1st Battalion, The Prince of Wales’s Own Regiment of Yorkshire (übte im Raum Solling, Holzminden, Schieder- Schwalenberg)
– 1st Battalion, The Green Howards (übte im Raum Lemgo, Bad Pyrmont, Detmold)
– 51st Field Squadron Royal Engineers (übte im Raum Kalletal, Extertal)
– 9th Regiment Army Air Corps (übte im Raum Blomberg, Bad Meinberg)
– BAA (Logistic)
Übungsraum:
Northeim, Osterode, Solling, Holzminden, Schieder- Schwalenberg, Lemgo, Bad Pyrmont, Detmold, Kalletal, Extertal, Blomberg, Bad Meinberg, Einbeck, Horn, Rheda- Wiedenbrück, Paderborn
Kernübungszeit: 09.09.1989 bis 20.09.1989
Soldaten: 3.000
Radfahrzeuge: 650
Hubschrauber: 60
11.09. bis 15.09.1989 – Phase 1:
– Infanterie- und Pionierübungen
– Pionerübungen im Raum: Porta Westfalica, Auetal, Hessisch Oldendorf u. Bad Salzuflen
– Infanterieübungen im Raum: Hessisch Oldendorf, Bad Salzuflen, westl. Aerzen u. Lemgo
– Hubschrauberübungen im Raum: Östl. einer Linie Lage – Detmold
– Infanterieübungen im Raum: Blomberg, Höxter, Brakel, Paderborn
15.09. bis 20.09.1989 – Phase 2:
– Übungen auf Brigade-Ebene
– 15.09. bis 17.09.1989 – Raum: Hameln, Grohnde, Barntrupp, Almena, Weser
– 18.09.1989 – Raum: westl./südwestl. V. Horn u. Bad Meinberg
– 19.09. bis 20.09.1989 – Raum: südl. einer Linie Dassel u. Einbeck, nördl. Moringen
Am 21.09. wurden die Truppenteile vorübergehend in die Kasernen in Sennelager verlegt. Danach nahmen die Einheiten an „Flying Key“ teil!
Besonderheiten:
– Teil der Übung “Key Flight 89”
– Vorbereitungsübung der 24. (UK) Airmobile Brigade
- In der ersten Woche (09.09. bis 15.09.) wurde auf Kompanie- und Bataillonsebene geübt. Z.B. Verlegungen per Hubschrauber, sowie das Errichten von Riegelstellungen
- In der zweiten Woche (15.09. bis 20.09.) wurde auf Brigadeebene geübt
- Nach dem Ende dieser Teiübung wurden die Truppen auf dem TrÜbPl. Sennelager zusammengezogen
Flying Key
Hauptgefechtsübung
Einheiten:
2. (UK) Infantry Division (York / England) (Übungsleitung)
28th Amphibious Engineer Regiment (M2D Amphibie)
32nd Armored Engineer Regiment (Munster- Lager) (FV 432, Spartan, AVRE, AVLB)
5th Battalion, The Quenns Regiment (TA)
Teile Royal Air Force
Blau:
24. (UK) Airmobile Brigade (Catterick, GB)
– 3rd Battalion, The Light Infantry (übte im Raum Northeim, Osterode)
– 1st Battalion, The Prince of Wales’s Own Regiment of Yorkshire (übte im Raum Solling, Holzminden, Schieder- Schwalenberg)
– 1st Battalion, The Green Howards (übte im Raum Lemgo, Bad Pyrmont, Detmold)
– 51st Field Squadron Royal Engineers (übte im Raum Kalletal, Extertal)
– 9th Regiment Army Air Corps (übte im Raum Blomberg, Bad Meinberg)
Rot:
4th (UK) Armoured Division
– 20th Armoured Brigade (Detmold)
– Brigade Headquarter
– 200th Signal Squadron
– The 15th/19th The King’s Royal Hussars (Chieftain)
– The 4th/7th Royal Dragoon Guards (Detmold) (Chieftain)
– 2nd Battalion, The Royal Irish Rangers (FV 432)
Kernübungszeit: 25.09.1989 bis 29.09.1989
Soldaten: 10.600
Radfahrzeuge: 1.800
Kettenfahrzeuge: 864 (insg.)
– Kampfpanzer: 150
Hubschrauber: 85 (davon 25 schwere Transporthubschrauber)
Verfügungsraum (Phase 1):
24. Airmobile Brigade: südöstl. Osnabrück
Verfügungsraum (Phase 2):
24. Airmobile Brigade: südöstl. Osnabrück
20. Armoured Brigade: Steinheim, Nieheim
Übungsraum:
Osnabrück, Hildesheim, Hannover, Einbeck, Steinheim
Ballungsraum:
Coppenbrügge, Salzhemmendorf, Hameln, Hildesheim, Osterwald, Ith, Hemmendorf, Steinheim, Nieheim, Kollerbeck
Manöverzentrale:
Stadtoldendorf (Yorck- Kaserne)
Übungsphasen:
– Phase A: 25.09.1989 Blau bezieht per Hubschrauber eine Tiefensperrstellung bei Coppenbrügge und verteidigt. Am späten Nachmittag des 26.09. starke Aktivität im RaumCoppenbrügge und Steinheim
– Phase B: 27.09.1989 (Keine Kettenfahrzeuge!). Blau greift einen gedachten roten Brückenschlag bei Hajen an
– Phase C: 28.09. bis 29.09.1989 Am 28.09. starke Kampfaktivitäten im RaumHajen,Steinheim, Nieheim, Paderborn, Beverungen. Die Hauptgefechte fanden am 29.09., zwischen 08:00 u. 16:00 Uhr stat. Danach starke Aktivität durch Rückmarsch in die Standorte im Raum Steinheim, Detmold und Sennelager.
Brückenschläge:
– Weser bei Hajen (Dargestellt durch die M2D des 28th Amphibious Engineer Regiment)
Luftlandungen (u.a.):
– Bei Hajen (östl.)
Besonderheiten:
– Die Übung bestand aus drei Phasen (A, B und C)
– Nach Abschluss der Übung verlegte die 20. Armoured Brigade per Landmarsch in ihre nahegelenen Standorte Detmold und Lemgo. Die 24. Airmobile Brigade sammelte sich zunächst auf dem TrÜbPl. Sennelager um dann nach Catterick (GB) zu verlegen
– Es handelte sich um die letzte Großübung der britischen Rheinarmee
– Es wurde vorrangig die 24th Airmobile Brigade aus England beübt
– Luftunterstützung erfolgte durch die 2nd Allied Tactical Air Force (ATAF)
– In Neuhaus/ Solling fand am 31.08.1989 im Haus des Gastes eine Informationsveranstaltung zu der Übung statt.
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FTX Key Flight 89
An der Volltruppenübung nahmen die in Großbritannien stationierte 24. Airmobile Brigade und die damals in Detmold (NRW) beheimatete 20. (UK) Armoured Brigade sowie Teile der 4. (UK) Armoured Brigade mit rd. 11.000 Soldaten teil. Bevor in der letzten Septemberwoche das Abschlussgefecht mit der Bezeichnung „Flying Key“ unter Beteiligung aller Truppenteile ausgetragen wurde, hatten die Verbände vorbereitende Übungen auf Brigadeebene zu absolvieren.
Brigadevorbereitung 20. Armoured Brigade
25.08. – 09.09. Training auf den sog. Roten Flächen nach dem Soltau-Lüneburg-Abkommen
10.09. – 11.09. Verlegung in das Übungsgebiet und Beziehen der Bereitstellungsräume
11.09. – 21.09. FTX „Potent Gauntlet“
mit 7.600 Soldaten, 150 Kampfpanzern, 750 gepanzerten Fahrzeugen, 1.500 Radfahrzeugen
und 25 Hubschraubern.
FTX „Potent Gauntlet“
Der Übungsname „Potent Gauntlet“, zu Deutsch „starker Fehdehandschuh“ ist eine Reminiszenz an das Brigadewappen der 20. Armoured Brigade, ein eiserner Handschuh auf blauem Grund.
Die Brigade hat den Auftrag, im Bereich Elze / Springe einen aus südöstlicher Richtung erwarteten feindlichen Vorstoß abzufangen und zurück zu drängen. Zum damaligen Zeitpunkt war die Brigade mit dem Kampfpanzer Chieftain ausgerüstet. Nach Verlegung aus dem Raum Uelzen hat die Brigade am Abend des 10. September ihre Verteidigungsposition beiderseits der Leine zwischen Gronau und Nordstemmen bezogen. Die Aufklärer der Brigade fühlen mit ihren leicht gepanzerten Fahrzeugen der „Scorpion“-Reihe beiderseits der BAB 7 vor und sollen den feindlichen Vormarsch beobachten. Derweil startet die Übungstruppe „Rot“, bestehend aus 1st Btl Grenadier Guards und 17th/21st Lancers, aus dem Raum Goslar und Seesen kommend ihren Angriff. Die „Roten“, bereits mit dem Challenger 1 ausgestattet, sollen südlich an Hannover vorbeistoßen und mit einem westlichen Schwenk bei Minden die Weser überschreiten
Östlich der BAB 7 treffen die vorrückenden „roten“ Verbände auf keinen nennenswerten Widerstand. Im Laufe des 13.September finden erste Gefechte im sog. Sibesse Gap statt. Dank der zahlenmäßigen Überlegenheit werden die „Roten“ nur kurz aufgehalten und rücken weiter in Richtung Leine vor. Das Übungsszenario sieht vor, dass die Leinebrücken zwischen Alfeld und Sarstedt gesprengt sind. Ein Zurückfluten der „blauen“ bzw. Vorrücken der „roten“ Kräfte ist nur über Pionierbrücken möglich.
Mein Besuch bei den Einheiten beginnt am Donnerstag, dem 14.September. Am frühen Morgen treffen mein Begleiter Michael Neumann und ich im Public Info Hauptquartier in Derental am Solling ein. Mit einem kurzen Briefing stellt sich unser Begleitoffizier Captain Groves vor. Er wird uns in den nächsten Tagen zu den Brennpunkten von „Potent Gautlet“ führen. Wir fahren mit einem Land Rover Defender über den Solling und den Ith in Richtung Elze. Spätestens hier herrscht reger Militärverkehr auf den Straßen. Auf der B 3 geht es in nördlicher Richtung weiter. Gleich hinter Wülfingen müssen wir eine erste Kolonne mit Chieftain-Kampfpanzern der Royal Dragoon Guards passieren lassen. Wir fahren von der B 3 in Richtung Nordstemmen ab. Beiderseits der Straße sind gut getarnte Chieftain in Stellung gegangen. Sie sollen den Rückzug der noch östlich der Leine befindlichen Truppenteile sichern. Pioniere des 28. Amphibious Regiments haben unterhalb der Marienburg eine Bailey Festbrücke gebaut. Kolonne um Kolonne schiebt sich über die Bailey Bridge. Da Angriffe aus der Luft ausbleiben, können die östlich der Leine befindlichen Brigadeteile ohne nennenswerte Verluste das westliche Leineufer erreichen und im Bereich Oldendorf, Eldagsen und Völksen einen neuen Verteidigungsriegel beziehen…