Keystone 87

  • 07.10.1987 bis 27.10.1987
  • Hannover, Hildesheim, Göttingen, Harz, Bad Driburg, Pattensen, Seesen, Northeim, Stadtoldendorf, Holzminden, Steinheim, Detmold, Rinteln, Salzgitter
  • 33.000 Soldaten, 7.400 Rad- und 980 Kettenfahrzeuge
  • FTX
  • GB, BRD, BE, NL
  • 2. (UK) Infantry Division

Einheiten:
2. (UK) Infantry Division (Übungsleitung)
– 24th Airmobile Brigade (Catterick, UK)
– 15th Infantry Brigade – Territorial Army (Topcliffe, UK)
– 49th Infantry Brigade – Territorial Army (Chilwell, UK)
12th Armoured Brigade (Osnabrück)
– 4th Royal Tank Regiment (Chieftain)
– 1st Battalion, The Royal Irish Rangers (FV 432)
– 1st Battalion, The Royal Greenjackets (FV 432)
Heimatschutzbrigade 53 (Düren)
drei weitere Heimatschutzkompanien
eine belgische Aufklärungskompanie (1e Jagers te Paard) (Arolsen)
eine niederländische Gruppe einer Luftabwehreinheit (nur Personal)

Übungsraum:

Ballungsraum:
südwestlich von Salzgitter, Holzminden, Dassel, Stadtoldendorf, Höxter, Lüchtringen, Daspe, Bodenwerder, Lichtenhagen, Vahlbruch, Grohnde, Stahle, Marienmünster, Nieheim

Manöverzentrale:
Stadtoldendorf

Aufmarsch: ab 07.10.1987
Kernübungszeit: 12.10.1987 bis 22.10.1987
Rückmarsch: bis 27.10.1987

Soldaten: 33.000
– Uk (von der Insel): 18.000 (davon 12.500 von der TA)
– UK (BAOR): 15.000
– BRD: 3.000
Radfahrzeuge: 7.400
– BRD: 640
Kettenfahrzeuge: 980
– Kampfpanzer: 180 (davon 98 deutsche)
– Artillerie: 90
Hubschrauber: 138
Jets: 50

Brückenschläge:
– Weser bei Holzminden
– Weser bei Bodenwerder
– Weser bei Hameln
– Weser bei Daspe und Hehlen

Übungsphasen:
1. Phase: Aufmarsch
2. Phase: Vorbereitung der Manövertruppen auf die eigentliche Gefechtsübung
3. Phase: Abwehr von Fallschirmjägerangriffen
4. Phase: Abwehr von Panzerangriffen (ab. 18.10.)
5. Phase: Offensive und Gegenangriff (ab 20.10.)
6. Phase: Rückmarsch

Besonderheiten:
– Die 2. (UK) Infantry Division wurde für die Übung nach Deutschland verlegt.
– Während der Übungsphase 3 sollten die Leineübergänge gesichert werden
– Es kam zu Abwehrkämpfen auf der Ottensteiner-Hochebene

Eingesetztes Gerät (u.a.):
– Chieftain
– Challenger
– FV432
– Gazelle
– Chinook

Projekt Details

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Ein Kommentar

  1. Free Lion 21. November 2017 um 17:04

    An der britischen Gefechtsübung „Keystone 87“ nahm die Bundeswehr u. a. mit der Heimatschutzbrigade 53 (Düren) teil. In der 1980er Jahren, also zurzeit des „kalten Krieges“, verfügte die Bundeswehr über insgesamt 6 Heimatschutzbrigaden. Diese Truppenteile waren nicht der Nato unterstellt und sollten im Ernstfall in den rückwärtigen Gebieten eingesetzt werden.
    Jede Brigade verfügte über ein starkes PzBtl, drei InfBtl, ein ArtBtl und diverse Unterstützungstruppen. Die teilweise veraltete Ausrüstung wurde durch hohe Motivation und Einsatzbereitschaft wettgemacht. Bei „Keystone 87“ operierte die Brigade 53 auf Seiten der „blauen“ Manövertruppen und legte eine erstaunliche Mobilität an den Tag. Am 17./18.10.87 wurde die Brigade südlich Hannover im Bereich Springe-Pattensen-Sarstedt gegen die nördlich der B1 angreifenden Chieftain-Kampfpanzer der 12. (UK) PzBde eingesetzt. Nach erfolgreicher Abwehr wurde die Brigade in einem Nachtmarsch in den südlichen Abschnitt des Übungsgebietes verlegt. Am 19.10. bezog die Brigade einen Verfügungsraum nördlich Bad Gandersheim. Am frühen Morgen des 20.10. startete sie einen pfeilartigen Gegenangriff gegen vorrückende „rote“ Kräfte, die von der Weser kommend beiderseits der B64 bis in das Leineberbergland vorgestoßen waren. Das PzBtl 534 unter der Leitung von Oberstleutnant Uwe Schrader konnte den „roten“ Vorstoß zwischen Greene und Northeim erfolgreich stoppen. Am Nachmittag des 20.10. hatte die Heimatschutzbrigade 53 die Weser erreicht und die „Roten“ bei Holzminden wieder über die Weser zurückgeworfen.
    Eine Anekdote am Rande:
    Wir, Michael Neumann und ich, hatten für einige britische Truppenkommandeure eine Besichtigung der Einbecker Brauerei arrangiert. Die Brauereiführung fand am Abend des 19.10. statt. Eingeladen war auch der Kommandeur des PzBtl 534 Oberstleutnant Uwe Schrader, ein guter Bekannter von Michael Neumann. Einbeck lag zu diesem Zeitpunkt im „roten“ Übungsabschnitt und Oberstleutnant Schrader hatte den Auftrag, die „Roten“ am nächsten Morgen zurück zu drängen. Um an der Brauereibesichtigung teilnehmen zu können, musste er sich also in „feindliches „ Gebiet begeben. Damit er während der Fahrt nach Einbeck nichts von der Stärke und den Stellungen des „roten“ Gegners aufnehmen konnte, wurde er von einem Minibus der Schiedsrichter abgeholt und mit verbundenen Augen von Gandersheim nach Einbeck und nach einigen Bieren im Gewölbekeller der Einbecker Brauerei auch auf gleichem Weg zurück transportiert.

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