Reforger 79 – Certain Sentinel
- 16.01.1979 bis 24.02.1979
- Bamberg, Hammelburg, Würzburg, Ansbach, Crailsheim, Forchheim, Bayreuth, Fürth, Heilsbronn, Nürnberg, Tauberbischofsheim, Bad Mergentheim, Schwäbisch Hall
- 61.000 Soldaten, 8.000 Rad- und 4.300 Kettenfahrzeuge
- FTX
- USA, CDN, BRD, UK, LUX, NL
- VII. (US) Corps (Übungsleitung)
Einheiten:
Blau:
2nd (US) Amored Cavalry Regiment
Panzerbrigade 14 (Koblenz)
– Panzerbataillon 143
– Panzerbataillon 144
– Panzerpionierkompanie 140
Teile Panzerbrigade 28
1 (Lux) leichtes Infantriebataillon
Reforger-Truppen (Blau):
III. (US) Corps (Signal, Support und Combat Support Units)
HQ, 1st (US) Infantry Division (Mech) (Ft. Riley, Kansas)
– 1st Brigade
– 2nd Brigade
1st (US) Cavalry Division “First Team” (Ft. Hood, Texas)
– 2nd Brigade
und ein gemischtes Panzerbataillon der ARNG
Orange:
1st (US) Armored Division
4th (CA) Mechanized Brigade Group (CMBG)
210th (US) Field Artillery Brigade
Teile 2./ Panzerbataillon 303 (Leopard 1A3)
Leitungs- und Schiedrichterdienst:
3rd (US) Infantry Division (5.000 Soldaten)
237th Engineer Battailon (US) (Schadensbeseitigung)
Übungsraum:
Bamberg, Hammelburg, Würzburg, Ansbach, Crailsheim, Forchheim, Bayreuth, Fürth, Bopfingen, Heilsbronn, Waldmühlbach, Mellrichstadt, Nürnberg, Tauberbischofsheim, B290, Bad Mergentheim, entlang der B 19 nach Schwäbisch Hall
Ballungsraum:
Würzburg, Bamberg, Ansbach, Ochsenfurt, Höchstadt a. d. Aisch, Gerolzhofen, Uffenheim, Marktbreit, Schweinfurt, Bad Kissingen, Oberschüpf, Grünsfeld, Kützbrunn, Vockenberg, Mainbernheim, Iphofen, Steiger Wald
Hauptkampfgeschehen:
Schwanberg, Kitzingen, B13, Bullenheimer Berg bei Reusch, Uffenheimer Becken
Sonstige Orte mit Bedeutung:
– Boxberg (Maneuver Damage Control)
Bereitstellungsraum (Aufmarsch):
– Ansbach, Würzburg, Bayreuth
– Lauda- Königshofen, Grünsfeld, Oberbalbach (Panzerbrigade 14)
– Weikersheim, Rothenburg (US Einheiten aus Heilbronn über Autobahnausfahrt Tauberbischofsheim)
– Bad Mergentheim, Bernsfelden (2nd Brigade / 1st (US) Armored Division)
Bereitstellungsraum (Abmarsch):
– Herzogenaurach
Manöverzentrale und Pressezentrum:
Ansbach-Katterbach
Aufmarsch ab: 16.01.1979
Übungsbeginn: 27.01.1979
Angriff Orange: 30.01.1979
Verzögerung und Verteidigung d. Blau: 31.01.1979 bis 04.02.1979
Gegenangriff d. Blau: 05.02.1979 bis 07.02.1979
Übungsende: 07.02.1979 (02.02.1979, Nachmittags abgebrochen)
Rückmarsch bis:24.02.1979
Anzahl Soldaten: 61.000 (insg.)
– USA: 53.000
– BRD: 3.100
– CDN: 3.000
Anzahl Radfahrzeuge: 8.000
– BRD: 400
Anzahl Kettenfahrzeuge: 4.300
– BRD: 250
Anzahl Hubschrauber: 535
Anzahl Jets: 95
Brückenschläge:
– Main
Besonderheiten:
– Erstes Winter-Reforger seit 1973
– Die FTX wurde am Wochenende aufgrund des Wetters unterbrochen
– Die FTX wurde am Nachmittag des 02.02.1979 vorzeitig abgebrochen und als Stabsrahmenübung “Gordian Knot” zu Ende geführt.
– Es wurden 13.000 US Soldaten eingeflogen. Dazu waren 134 Flüge mit den C–141A Starlifter und C–5A Galaxy Transportflugzeugen notwendig.
– Es war ausserdem der erste Auftritt für die A–10A Thunderbolt auf europäischen Boden.
– Es entstand ein Sachschaden von mehr als 200 Mill. DM.
– Luftunterstützung erfolgte durch die 4. ATAF
– 451 Verkehrsunfälle wurden in Zusammenhang mit der Übung registriert. Dabei gab es sechs Tote.
– In Hergolhausen berührte die Antenne eines kanadischen Panzers die 15.000 Volt Fahrleitung der Bahn
– 1.762 US Soldaten wurden alleine von Nürnberg aus, wieder in die USA verlegt
– In Dottenheim durchstieß die Kanone eines US Panzers die Giebelwand eines Bauernhauses
– Rothenburg ob der Tauber sperrte die Innenstadt für Militärverkehr. Ebenso Bad Windsheim. Hier wurden an allen Einfallstraßen zeitgerecht größere Baustellen eingerichtet, um den Manöververkehr möglichst an der Durchfahrt zu behindern
– Der Aufmarsch hat auch den LK Schwäbisch Hall betroffen. Verlegt wurde über die Autobahnanschlussstelle Kupferzell über die B14 nach Wolpertshausen. Von dort aus über Crailsheim und Feuchtwangen nach Illesheim.
– Die Manövertruppen wurden in Typen unterteilt. Typ 1 kennzeichneten Einheiten, die dauerhaft in der BRD stationiert waren. Typ 2 Einheiten sind Reforger-Truppen, die Gerät aus Depots in Europa übernehmen. Einheiten des Typs 3 wurden komplett mit Material aus den USA herangeführt und in Antwerpen sowie Rotterdam entladen, um dann per Bahn nach Böblingen gebracht zu werden. Eine der Typ 3 Einheiten war die 1st Cav. Division. Sie verlegte mit 4.000 Soldaten und rund 2.000 Fahrzeugen, darunter 74 Kampfpanzer, von Böblingen in das Manövergebiet. Die Verlegung wurde jedoch witterungsbedingt mehrfach unterbrochen. Für die Stops wurde u.a. die Raststätte Kraichgau benutzt.
– Laut einer Meldung der SWR 3 Landesschau, waren im Raum Blaufelden bei Crailsheim M113 auf dem Acker festgefroren
Archiv C. Orth
6 Kommentare
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Danke für die Info´s.
Das war doch das Reforger, bei dem bei mir im Heimatort bzw. 3 KM weiter der Main überquert werden sollte, der Übergang aber durch angreifende Thunderbolts verzögert wurde.
Das mit dem Panzer, der eine Fahrleitung der Bahn berührte, würde mich mal näher interessieren. Der Ort muss wahrscheinlich Hergolshausen heißen.
Hi,
ich habe einige Zeitungsartikel beigefügt! Da steht einiges an Informationen drin!
Grüße
Sven
Hallo Sven,
Spitze, vielen Dank.
Das mit dem Unfall bei Hergolshausen habe ich bis dato nicht mitbekommen. Tragisch, dass es Todesopfer gab.
Muss ich morgen gleich mal ein paar “Experten” aus unserem Dorf interviewen. Sind ja nur 5 km von uns weg.
Also, hab mich mal durchgefragt. Zu diesem Unfall mit dem Panzer in der Fahrleitung weiß niemand mehr was. Die einzigste, die noch was wusste, war meine Mutter: “Ja, da war was…”
…überleg mal, wie lange die Übung schon zurückliegt…
Die waren damals selbst als aktive Soldaten quer über die Republik verstreut ;-))